Clubabend März 2020 - Biobäckerei Schomaker
Vom Körnerpicker zum Bio-Entrepreneur – Marketing Club zu Besuch in der Biobäckerei Schomaker
„Bio, das hat doch keine Zukunft.“ Es ist immer wieder der gleiche Satz, den Andreas Schomaker sowohl bei Banken als auch bei Freunden und Bekannten hört, als er vor mehr als 30 Jahren vom innovativen Konzept erzählt, das er in der Hauptstadt kennen und lieben gelernt hat. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters übernimmt der junge Mann aus Rheurdt die Familienbäckerei und möchte die alte Backtradition mit der bewussten Herstellung aus naturbelassenen Rohstoffen aufwerten. Wird er damals als „Körnerpicker“ belächelt, erzählt er unter Gesprächsführung von Baufinanzierungsberater und Vorstandsmitglied Jörg Somborn beim Clubabend des Marketing Clubs eine Erfolgsgeschichte: Denn mit viel Fleiß, einer unbändigen Ausdauer und einer außergewöhnlichen Bio-Kompetenz hat der Konditormeister die damalige Familienbäckerei mit zwei Angestellten zu einer Vorzeige-Bio-Bäckerei mit mehr als 60 Beschäftigten großgezogen. „Vom Körnerpicker zum Bio-Entrepreneur“ – zu Besuch in der Biobäckerei Schomaker in Neukirchen-Vluyn.
Es ist eine besondere Location, in die Andreas Schomaker die Mitglieder des Marketing Clubs in der vergangenen Woche einlädt: Während unten die Öfen surren und Mitarbeiter fleißig die Auslagen für den nächsten Tag vorbereiten, begleitet der Duft von frisch gebackenem Brot die Besucher auf eine Empore oberhalb der Herstellungshalle. Von hier aus genießen die Marketingclub-Mitglieder einen einwandfreien Blick auf den Maschinenpark der Biobäckerei: Denn während der Normalbürger morgens noch gemütlich im Bett schläft, verladen Schomaker und sein Team feinste Biobrote und Brötchen, um sie in die acht Filialen nach Krefeld, nach Duisburg, Moers, nach Goch und sogar nach Aachen zu bringen. „Wenn ich damals jemand erzählt hätte, dass wir so expandieren, hätte man mir den Vogel gezeigt“, erklärt der sympathische Rheurdter und lacht. Aber dahinter steckt ein ausgefeiltes System. Denn in einer Zeit, in der auch im Supermarkt das Grüne Siegel viele Produkte auszeichnet, kombiniert Schomaker seit mehr als 30 Jahren altes, hochkarätiges Handwerk mit dem sich immer weiterentwickelndem Bio-Anspruch. „Mir war schon früh klar, dass Bio Zukunft hat, denn wir als Mensch müssen uns selbst mehr Wert sein“, betont der vierfache Familienvater. „Backwaren aus guten Rohstoffen schmecken nicht nur anders, sondern sie vermitteln auch ein anderes Lebensgefühl. Das war damals schon Zukunft und das ist auch heute noch Zukunft.“
Schomaker beginnt im väterlichen Betrieb mit drei Sonnenblumenbroten. Verkauft er diese, ist der Vorrat an „Bio“ für den Tag aufgebraucht. Aber der Zuspruch wächst schnell: Nicht nur im Dorf spricht sich das besondere Brot rum, sondern auch andere Betriebe beginnen, beim Bäcker mit der besonderen Ausrichtung zu bestellen. Der erste große Schritt raus aus Rheurdt erfolgt dann mit dem Kauf eines Marktwagens. „Und damit erhielten wir ein unheimliches Feedback“, erinnert sich Schomaker. „Die Leute waren begeistert von den Produkten.“ Langsam und gesund wächst der Familienbetrieb immer weiter. Heute reiht sich Schomaker in die Liste der etabliertesten Bio-Bäckereien deutschlandweit: Der Standort im Biomarkt in Krefeld gehört zu den Bio-Bäckereien mit den besten Umsätzen in Deutschland Hinter der Marke steht aber nicht nur eine traditionsbewusste Familie, sondern auch Fleiß und Durchhaltevermögen. Denn als Bio-Pionier waren die Zeiten nicht immer einfach. Heute kämpft Schomaker vor allem mit einer sich ständig verändernden Vorschriften-Kultur. „Die Politik macht es uns schon schwer“, sagt Schomaker auf der Bühne energisch. „Manchmal denkt man, dass Gesetze aus dem Boden gestampft werden, nur um kleine Betriebe zu ärgern. Das scheint fast willkürlich.“ Die Besucher des Marketing Clubs bekommen davon nichts mit: Somborn als Interviewführer und Andreas Schomaker mit seiner spannenden Unternehmensgeschichte ernten Applaus. „Den Marketing Club macht aus, dass wir so vielfältig sind“, schließt das Vorstandsmitglied auf der Bühne ab.
Schon in der nächsten Woche zeigt der Krefelder Club diese Vielfältigkeit erneut: Im Rahmen der „KR-Businessnights“ lockt der Vorstand Interessierte und Mitglieder am 25. März ab 18.30 Uhr in das WINE HOUSE auf dem Krefelder Großmarkt. Unter dem Slogan „AFTER-WORK UND NETZWERKEN“ wird an unterschiedlichen Thementischen über Krefeld als Teil einer globalisierten Welt diskutiert. Tickets gibt es kostenfrei bei eventbrite.de .